Britspotting Festival in Berlin

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Vom 20 bis 28. April läuft das Britspotting Festival in Berlin und Potsdam.
Viele Erstlingswerke irischer und britischer Filmemacher und dazu ein paar alte Bekannte von der diesjährigen Berlinale. "37 Uses of a dead Sheep" und der sehr sehenswerte Punkmusik-und-wilde-70er-Film "Brothers of the Head", sowie "Breakfast on Pluto" haben ja schon im Februar beeindruckt. Auch von Michael Winterbottom, auf der Berlinale mit "The Road to Guantanamo", gibt es einen Film. Er hat sich in "A Cock & Bull Story" den irrsinnigen Roman "Tristam Shandy" von Sterne vorgenommen und das Unverfilmbare verfilmt.

Dann gibt es natürlich viel neues, sehr britisches Kino: Das heisst Sozialdramen aller Art, figurenorientiert, ohne Schnörkel und Mätzchen. Da wäre zum Beispiel der Film "Night People" der wie Jim Jarmuschs "Night on Earth" 3 Leute unterwegs (z.T. auch im Taxi) durch die Nacht zeigt. Alle begegnen Menschen, die ihr Leben verändern, wenn auch nur für diese eine Nacht.
Besonders freue ich mich auf einen Dokumentarfilm über meinen Lieblingsfotografen: Robert Frank. In "Leaving Home - Coming Home" werden die Phasen dieses grossartigen Künstlers, der seit den 50ern das Amerika der Beats und Wegesränder, der Gestrauchelten und Mad-Ones dieser Welt festgehalten hat, der ausserdem die Subjektivität des Sehens und Erzählens in den eigenen Bildern grandios abbildete.(Fotos hier)...

Die Dokumentarfilme erzählen viel vom glückenden oder missglückten Zusammenleben der Leute - Immigration, Arbeitslosigkeit, Rassismus, Armut, Jungendirrungen und- verwirrungen, diese Themen ziehen sich durch fast alle Filme. Es regnet viel in Britannien, lustig ist es da jedenfalls nicht so oft, wenn man nach den Filmen geht.
Sozial engagiertes Kino - komischer Weise etwas, das es in Deutschland seltener gibt, und wenn, dann kommt es oft etwas Sozialarbeiter-bemüht rüber (bitte korrigiert mich!). Wo ist der erste 1-Euro-Job Film aus Eberswalde?

Interessant klingt auch der Film "Things.Places.Years" der mehrere Generationen von Londoner Frauen zu Wort kommen lässt, die Älstesten mussten als Juden vor den Nazis flüchten. Der Film versucht, die Auswirkungen einer solchen Flucht und Verfolgung über die Generationen hinweg zu verfolgen.

"Hill 16", ein Spielfilm, erzählt über das Mitglied einer Jugendbande, der Hausarrest bekommt (find ich schonmal einen tollen Anfang) und sich nun mit seinem verhassten Cousin auseinandersetzen muss.
Gut hört sich auch "Rag Tale" an über die Intrigen und Machenschaften in der Redaktion eines Boulevardblatts.

Mehr über die Filme bald an dieser Stelle.
Hier das komplette, schön gemachte Programm des Festivals.

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