Forum: "37 Uses for a Dead Sheep" von ben Hopkins

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Ich liebe Geschichten am Lagerfeuer. Wenn wir uns die Hände wärmen, während die Alten von früher erzählen. So möchte ich es auch im Film haben, nicht reisserisch aber zumindest mit einem dramaturgischen Faden.

Ob sich der Regisseur Hopkins mit seiner Doku “37 Uses for a Dead Sheep” meiner (zugegeben stark romantisierten) Vorstellung von Geschichtsdarstellung nicht beugen wollte oder ob es ihm einfach nicht geglückt ist ihr zu entsprechen, das kann ich auch nach Ende des Films nicht beantworten.
Der britische Regisseur, der hierzulande insbesondere durch “The Nine Lives of Thomas Katz” bekannt geworden ist, hat sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Pamir Kirgisen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Er hat die Pamir Kirgisen in ihrem Dorf besucht und mit ihnen als Darsteller ihre wechselvolle Geschichte nachgestellt: den Exodus aus Pamir nach der Machtergreifung der Sowjets, die Flucht aus China, diesmal vor Maos Truppen, die abermalige Flucht vor den Sowjets nach deren Invasion in Afghanistan und schliesslich das Ende der Odyssee in der heutigen Türkei. Die nachgestellte Geschichte wurde mit einer Super 8 (oder 16mm?) Kamera gefilmt und als Stummfilm mit Slapstickelementen zu Interviews dazugeschnitten. Alles sehr lustig anzusehen, aber der Mehrwert für den Zuschauer hält sich in Grenzen. Vielleicht hat Hoskins sich anstecken lassen vom Humor der Kirgisen. Allerdings wird man dass Gefühl nicht los, das in “37 Uses for a Dead Sheep” die Komik wichtiger ist als Hintergründe von pamirkirgisischer Geschichte und interviewten Personen. Ich komme aus dem Kino, mit einem Wissen über Pamir und die Pamir Kirgisen, das nicht jeder hat, bin aber auch ein wenig entäuscht, da ich viel mehr hätte mitnehmen können.

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Titel

Orignaltitel

37 Uses for a Dead Sheep

Credits

Regisseur

Ben Hopkins

Land

Flagge TürkeiTürkei

Flagge Vereinigtes KönigreichVereinigtes Königreich

Jahr

2006

Dauer

89 min.

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