Selling Democray II. Welche Art Filme werden gezeigt?

Diese 2004 initiierte und auf drei Jahre angelegte Reihe präsentiert Filme, die im Rahmen des „Marshall-Plans“ entstanden sind. Die Filmreihe ist auf insgesamt drei Jahre angelegt und wird bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2006 fortgeführt. Bei der 55. Berlinale in diesem Jahr werden unter dem Titel „Selling Democracy – Winning the peace“ auch Filme der frühen Nachkriegsjahre, der so genannten „Re-Orientierungsphase“, gezeigt.
Die Vorführungen finden im Zeughaus-Kino im Deutschen Historischen Museum statt. Die Reihe wird in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Museum und dem Bundesarchiv/Filmarchiv organisiert.

Hintergrund
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs erhielten die westeuropäischen Länder nicht nur ökonomische, sondern auch kulturelle und psychologische „Aufbauhilfe“ aus den USA. Der im Juni 1947 beschlossene Marshall-Plan brachte 16 europäischen Staaten Finanzhilfen und Wirtschaftsgüter, Lebensmittel, Rohstoffe und Maschinen. Bis zum Ende der Marshall-Plan-Aktivitäten 1952 entstanden dabei auch über 200 Filme, die die Hilfsleistungen der Amerikaner dokumentierten, für interkulturelle Verständigung, Demokratie und Pluralismus werben sollten. Der typisch amerikanische Optimismus und die Vorführungen der Segnungen von Demokratie und Freiheit, mit denen die deutsche Bevölkerung sich von ihren autoritären Staatsvorstellungen lösen sollten, erscheinen dabei manchmal ganz und gar aktuell, wenn man sie mit den Radio und Fernsehprojekten z.b. im Irak des Jahres 2005 vergleicht.
Die Filme von damals wurden von europäischen und amerikanischen Regisseuren gedreht. Das breite Publikum konnte sie im Vorprogramm regulärer Kinovorstellungen sehen.

Die Berlinale erweitert 2005 die Retrospektive noch um eine weiteres Element: Parallel zur Filmreihe werden drei thematisch orientierte Workshops veranstaltet. Bestandteil der Workshops sind Vorträge internationaler Historiker und Filmwissenschaftler. Die Veranstaltungen mit Vorträgen renommierter Fachleute, Sondervorführungen und Gelegenheit zu Diskussionen sind dem Publikum bei freiem Eintritt zugänglich.
2006 wird das Projekt mit „Selling Democracy – Friendly Persuasion“ abgeschlossen. Schwerpunkt wird dann die Veränderung Westeuropas durch Modernisierung, Technisierung und die Vorbildfunktion des „American way of life“ sein.

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